Die Aida hat angelegt. 2000 Deutsche stürmen den Geiranger Fjord. Es schwäbelt, bayert und norddeutscht. Ich fühle mich wie in Little Germany. Morgen legt wahrscheinlich ein amerikanisches Schiff an, dann wird der Hans aus D gegen Steve aus Texas getauscht und der ganze Touri Zirkus geht von vorne los. Oder England, dann wird es McDermit aus Manchester.

Der Kollege in der Sjoklade Fabrik spricht deutsch. Sehr nett. Die haben wilde Sachen gemacht. BlueCheese und Oliven Schokolade. Schmeckt gar nicht so schlecht. Die Saison ist von Mai bis September, dazwischen ist der Laden geschlossen.

Heute regnet es in strömen. Mich hat’s natürlich voll erwischt auf der Wanderung. Sogar ein paar Hagelkörner waren dabei. Es ist frisch ohne Sonne. Die Heizung wird wieder voll aufgedreht heute Abend.

17:30. Die Passagiere der Cruise Ships gehen zurück an Bord. Die Camper sind auf dem Campingplatz. Im Geiranger wird es ruhiger. Im Café Olé belohne ich mich. Eine Flasche lokal gebrautes Bier für 22 Euro. Kaffee und Kuchen für 12 Euro. Was soll‘s.

Von Runde ging es vorgestern um 06:00 in der Früh gegen 22 Knoten Wind und 2-3m Welle nach Alesund. 20 Meilen Kampf. Die Fleur bohrte sich in die Wellen, warf Gischt bis zur halben Masthöhe. Die sofort vom Wind waagerecht als feiner Sprüh weggeweht wurde. So heftig war es bisher noch nicht. Ich war echt froh als ich dann in Alesund angelegt hatte.

Alesund selbst ist eine nette Stadt. Starbucks gibt es keinen. Um die lokalen Geschäfte zu schützen, wurde mir gesagt. Kurze Wanderung auf einen Aussichtspunkt und durch das Jugendstilviertel. Ich wollte eine Sightseeing Tour mit dem Bus machen. Die fahren aber nur, wenn ein Cruise Ship anlegt. Das heutige ist gerade abgefahren, und schon machen die meisten Geschäfte zu – um 14:30 Nachmittags. Hier regelt der Kunde die Öffnungszeiten ;-)

Von Alesund dann in den Geiranger Fjord. Erst 6 Stunden aufkreuzen gegen den NE Wind, dann 4 Stunden Wirbel und Flaute. Am Nachmittag baute sich dann im Fjord ein thermischer Wind auf der entlang des Fjords ins Landesinnere bläst. Mit 6 Windstärken. Zackig ging’s so mit Rückenwind zum Fjordende. Vorbei an den „Sieben Schwestern” (Wasserfälle). Nach 14 Stunden und 63 Meilen dann am Geiranger angelegt. Puh, das war ein langer Tag.


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