Auf der Überfahrt hatte ich doch nun einige Zeit um über die Erfahrungen in Norwegen nachzudenken. Selbstwerständlich alles aus meiner Perspektive und mit meinen Erwartungen an Norwegen. Nicht zu verallgemeinern und sicher auch keine pauschale Aussage.
- Ich will wieder nach Norwegen. Weiter in den Norden. Mit einem guten Boot und einer besseren Heizung.
- Wochenenden sollten verboten werden. Party und Alkohol verrückte. Arendal und El Arenal sind schon namentlich ähnlich.
- Nett, hilfsbereite und aufgeschlossene Leute. Edlegard, Lars, Olaf … just to name some.
- Unter der Woche Ruhe und Frieden. Ein Hauch von dem “wilden” und “einsamen” Norwegen, das ich erwartet hatte.
- Unmassen an Motorbooten. Wahrscheinlich werden 90% aller Motorboote in Norwegen verkauft.
- Ebenso werden wohl 90% der Einweggrills in Norwegen verkauft. In einem Hafen gab es eine Sammelstelle für Einweggrills.
- (Wasser-) Verkehrsregeln kennen die nicht. Ist überhaupt ein Führerschein für Boote erforderlich?
- Mit Vollgas in den Hafen. Alle Boote schaukeln wie irre von der Welle. Damit alle wissen, dass man da ist.
- Die große Freude der Kinder ist mit dem Dingi um die Wette zu fahren. Im Hafen, am besten Abends um 23:00. Genau vor meinem Boot hin und her. Damit alles ordentlich schaukelt.
- Man kann auch mit 10 Booten im “Päckchen” liegen (Bergen). Bis man da an Land geturnt ist, ist ne Stunde rum ;-)
- Das “idyllische” Norwegen fängt wohl erst weit hinter Stavanger, Bergen, Alesund, .. an. In jedem Ort wird’s wieder etwas weiter nördlich, das echte Norwegen.
- Das Wetter ändert sich in Norwegen besonders schnell. Sonne, Regen, Wolken, Hagel, … im 15 Minuten Takt.
- Groß, Größer. Norwegen. Es hat große Fjorde, große Berge, tiefe Sunds und viel Natur. Und machmal sehr, sehr kleine Häfen und Mini-Ankerbuchten.
- Ankern auf 20m Tiefe. Ja, das geht! Ankern mit Heckanker am Pier oder Felsen. Auch das geht. Anlegen am Pier, Kai, Boot, Boje, Felswand, … anlegen lernt man in Norwegen.
- 20 Knoten Wind bei 13°C. Brrr. Warme Klamotten einpacken.
- Die Fender kommen erst nach dem Anlegen raus. Rein in den Hafen. Platz suchen. Anlegen (oder so ähnlich). Erst dann Leinen und Fender aus der Backskiste holen, wärend einer das Boot am Pier fest hält.
- Der Motor wird frühestens 30 Minuten nach dem Anlegen abgeschaltet. Weil’s so schön laut ist, man gerne zeigt dass da ein V8 blubbert. Oder warum auch immer.
- Der Wind kommt immer (!) aus der falschen Richtung.
- Nördlich von Bergen zählt das Miteindander mehr. So kommt es mir zu mindest vor. Hilfsbereitschaft. Beim Anlegen kommen gleich ein paar Leute und wollen helfen. Mit den “Nachbarn” kommt man in’s Gespräch. Klasse!
- Richtung Norden werden die Häfen billiger.
- Einsame Buchten habe ich keine gefunden. Gibt es das einsame Norwegen, oder ist das alles Marketing?
- Eine Übernachtung im Hafen kostet zwei Bier = 150NOK = 20 Euro.